Mission Weltmeisterschaft

Montag, 22. August 2011

Ironman 70.3 Wiesbaden

Am Morgen des 14. August war es endlich soweit...ich sollte endlich meine Chance bekommen das Ergebnis von St. Pölten vergessen zu machen!!!
Aber von Anfang an:
Ich war bereits am Freitag angereist, da es so einfach alles viel entspannter ablaufen kann. Außderdem ist dadurch auch immer noch ein bisschen Zeit die Gegend zu erkunden ;)
Am Samstag nach dem Frühstück spürte ich dann langsam die Nervosität in mir aufsteigen...Wetter war noch super geil! (sollte nicht so bleiben)
Das Vorstartprozedere half mir dann sehr schnell weider die Ruhe zu finden...Startnummer holen, Expo anschauen, mit Cocoon quatschen, Wettkampfbesprechung, Wettkampfvorbereitung, Pizza... ;)
Die Nach sollte dann eine sehr unruhige werden...denn bereits am Vorabend haben mir alle versucht Angst vor dem Radsplit zu machen...was ihnen anscheinend auch gelungen ist! In der Nacht gab es schon heftige Gewitter und noch mehr Wasser von oben!
Am Raceday-Morgen war es jedoch fast freundlich, naja zumindest trocken!
Dann war es endlich so weit!! Die Pro`s wurden auf die 1,9k Schwimmstrecke im Raunheimer Waldsee geschickt. Im Anschluss daran dann leider die Frauen und die Altersklassen der M50 bis... was sehr schade war, da mir sofort klar war, dass die ersten Kilometer auf der Radstrecke sehr voll sein würden...nicht so gut organisiert!!!!
Das Schwimmen selbst verlief für meine Verhältnisse sehr solide, nicht richtig schnell aber wirklich solide. Hab sehr schnell hineingefunden und konnte ohne Probleme zum Landgang und dann in die WZ 1 schwimmen.
Die langen Wege gaben dann auch jedem die Zeit sich schön auf das Radfahren vorzubereiten, da ich bereists einige vor mir gestartete M50 aufgeholt hatte war der Weg zum Velo quasi ein Slalom...
Der erste Wechsel verlief gut, ich hab mir die Zeit genommen Ärmlinge über zu ziehen, denn es nieselte schon...dann das Velo mit viel Gebrüll aus der WZ schieben und nochmal viel Schreien, um die ersten Meter freie Fahrt zu bekommen...und wirds wieder geil!!! DRÜCKEN was geht! :D
Nach 4k kam auch schon der erste Anstieg, an dem sich die Reihen der Radfahrer über die gesamte Straße verteilten...zum Glück hatte ich jetzt schon eine sehr nette Begleitung in Form eines Polizeimotorrades und die hessische Kommissarin hat mich mit ihrer Hupe tatkräftig unterstützt...sie hat mich dann auch bis k 35 nicht mehr verlassen...riesen Dankeschön an die ungekannte blonde Dame auf dem Bike!!!
In Wiesbaden hab ich gelernt, was eine Radstrecke schwierig macht:
  1. viele Höhenmeter
  2. sehr technische Abfahrten
  3. schlechter Straßenbelag
  4. nasse Straßen und Wind
Es ist recht schwer das alles in Worte zu fassen, aber mal ein Versuch:
Der Beginn des langen Anstieges lag innerhalb eines Waldstückes und hier war die Straße derart nass, dass ich nicht im Stehen fahren konnte ohne ein durchdrehendes Hinterrad zu haben.
Die Abfahrten haben sich dann so gestaltet, dass zu diesem schmierigen Belag noch Schlaglöcher hinzu kamen...da ich schon in Regensburg beobachtet hatte, wie schlecht die Kurventechnik von vielen Teilnehmern ist, habe ich vermieden in den Kurven zu überholen...zum Glück...direkt vor mir hat es drei Leute regelrecht weggewischt...schade das es davon kein Video gibt...war immer mit Ansage ;)
Der Radsplit ist wirklich nicht von schlechten Eltern, macht aber unglaublich viel Spaß!
Bei k 40 hat mich dann Dani Niederreiter überholt und ich hab versucht nochmal die österreichisch-deutsche Combo aus St. Pölten aufleben zu lassen...hab dieses Mal aber das Hinterrad vom wohl coolsten Österreicher überhaupt nicht halten können.
Der Kurs ist so gesteckt, dass die letzten 7k bergab in die WZ 2, direkt im Stadtgebiet Wiesbaden, verlaufen.
Also runter vom Rad, Koffein reinhauen und ab geht`s...
Die ersten zwei Laufkilometer waren dann ein kleiner Kampf, immer wieder Krampfansätze in den Oberschenkeln...aber ich hab das mentale Duell gewonnen ;)
Laufrunde zwei und drei verliefen dann ganz gut. Eingang der vierten Runde ging es dann wie schon drei mal zuvor einen kleinen Anstieg hinauf (eigentlich nicht der Rede wert). Beim Vierten von Fünf Durchläufen...war es dann richtig hart!!! Gott sei Dank waren dort die Masse der Zuschauer...
In der letzten Runde hab ich mir dann vorgenommen: Jetzt genieße das Ding!! Hol dir das letzte Bändchen!!!
Gedanklich hab ich mich dann von jedem Streckenabschnitt verabschiedet...riesen Emotionen kamen dann in mir hoch als ich in den Zielkanal einbog...es war nur geil!!!
Nach fünf Monaten ohne einen Meter Lauftraining und keinem Lauf über 12k im Vorfeld, konnte ich ohne Schmerzen durchlaufen. Ich glaub für die wenigen Trainingskilometer kann sich eine Zeit von 1h31min auch sehen lassen ;)
Als Ergebnis stand ein 53. Gesamtrang und der 16. in der AK.
Daraufhin habe ich mich dann entschlossen 2011 nicht nach Las Vegas zu fahren. Wenn ich dort nächstes Jahr an der Startlinie stehe, will ich zu 100 % dafür brennen können. Leider kann ich das auf Grund des Ermüdungsbruches im Tibial dieses Jahr noch nicht.
Deswegen werde ich am 04.09.2011 bei der Challenge Walchsee ins Rennen gehen. Das Rennen dort wird dann mein Saisonabschluss.
Ich bin derzeit voller Vorfreude auf das Rennen im Kaiserwinkel. Ich kenne die Strecken aus der ersten Auflage 2010 und es war der Wahnsinn!!!!
Tirol ich komme!!! (Hammer Radstrecke)