Mission Weltmeisterschaft

Donnerstag, 24. Mai 2012

Ironman 70.3 St. Pölten 2. Platz - WM Quali

Am vergangenen Wochenende stand der erste Saisonhöhepunkt an.

Ich bin dieses Mal bereits sehr frühzeitig nach Pölten gereist, nämlich am Donnerstag vor dem Rennen. Dadurch konnte ich das Vorstartprozedere richtig genießen und das Feeling im Vorfeld aufsaugen.

Meinen Freitag hab ich mit der Pressekonferenz der PRO begonnen. Hier war es sehr interessant zu sehen wie sich hier im Vorfeld die Favorietenrollen zugeschoben wurden.
Später folgte dann ein lockeres Lauftraining mit kurzen Lauf ABC und dann ein ersten Wasserfühlen im See. Zum Glück konnte ich mich dort bereits auf die Temperaturen im See einstellen...17,1 Grad an diesem Tag!!!

Samstag ist dann wie bei jedem Rennen der Tag des Rad eincheckens.
Vor dem Einchecken hab ich hier eine kurze Wettkampfvorbereitung gefahren, um dem Körper zu sagen "Morgen darfst du endlich alles rauslassen!!!".

DAS RENNEN:

05:30 Uhr:
Einlass in die Wechselzone
In dieser frühen Phase habe ich mir ein paar Vorstartrituale angewöhnt, die ich vor jedem wichtigen Rennen durchziehe. Sie helfen mir zum eine bei der Konzentration und zum anderen geben sie mir Sicherheit.
Im Anschluss daran habe ich mit dem Warmup begonnen. (Laufen, Schwimmen)

07:05 Uhr START:
Endlich!!!!

SCHWIMMEN:
Beim Schwimmen hat man gemerkt, dass sich die viele Arbeit im Winter ausgezahlt hat. Ich bin mit viel mehr Selbstsicherheit an die Startlinie geschwommen.
Dort wollte ich eigentlich aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und bin extra in die vorderste Position gegangen. Doch wie es halt so ist fängt der Starter an die letzten fünf Sekunden runter zu zählen und zack wieder zwei vor mir...
Mit den ersten 400m der Schwimmstrecke bin ich nicht so zufrieden. Dies liegt zum einen daran, dass ich mir bis zu diesem Zeitpunkt (mal wieder) nicht getraut habe "voll" zu schwimmen. Daher hab ich an den ersten zwei Bojen auch mächtig einstecken müssen, angefangen vom Kinnhacken vom Fuß des Vordermannes über von hinten am Beingezogen bishin zu den berühmten Schlägen auf den Hinterkopf.
Dann jedoch hat auch der Kopf mitgespielt und es ging gut und ich habe Position um Position gutgemacht.
Den Ausstieg aus dem ersten See hab ich am Kopf einer kleiner Gruppe hinter mich gebracht und dann hieß es Vollgas rüber zum zweiten See laufen. Dabei konnte ich mich gleich von dem Grüppchen absetzen und war beim Einspringen in den zweiten See alleine.
Dort konnte ich dann gleich mal sauber die Delphinsprünge umsetzten, die ich mir ja auch Fuerte abgeschaut hatte ;)
Mit dem Schwimmen im zweiten See bin ich sehr zufrieden, Druck von Anfang bis zum Ende und ich konnte hier auch gleich einige von den weiblichen PRO´s überholen.
Letztlich bin ich auf Position 12 liegend aus dem Wasser gekommen.

1. WECHSEL:
Der erste Wechsel lief solide ab, nicht besonders schnell aber eben solide. Der Weg vom Wechselzelt zum Velo war hier sehr lang und führte nur über Asphalt (was sich später noch rächen sollte)

RADFAHREN:
Erstmal in meiner Lieblingsdisziplin angekommen...
Hier hab ich gleich von Beginn an Druck gemacht. Die ersten 20 km werden in St. Pölten auf der Autobahn gefahren, genau darauf hab ich mich schon seit Wochen gefreut.
Leider liefen dann die ersten km gefühlt nicht so toll...was aber auch am Gegenwind lag...da bist du schonmal auf der Autobahn und letztes Jahr gingen dort 50km/h und mehr und dieses Jahr arbeitest du wie blöd aber kommst nicht dahin...
Dennnoch konnte ich gleich auf den ersten km viel Boden gut machen und unteranderem gleich auf den ersten 10k Sonja Tajsich und Nicol Leder überholen.
Der ersten Anstieg lief dann auch gefühlt super, hier hatte ich auch mit Stefan Trittin einen sehr sehr guten Begleiter mit dem ich sauber und fair zusammenarbeiten konnte.
In der ersten Abfahrt konnte ich mich dann zusammen mit ihm etwas vom Zug hinter uns lösen und so ging wir zu zweit auf den flachen Teil in der Wachau.
Auf dem Flachstück musste Stefan abreisen lassen und ich habe auf die Gruppe um Caroline Steffen aufgeschlossen. Für mich ein phänomenales Gefühl gewesen an "Xena" vorbei zuziehen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich just von dieser Gruppe Natascha Badmann abgesetzt und ich versuchte die Lücke zu ihr zu schließen, was mir auch gelang! Zusammen mit der 6-fachen Ironmanweltmeisterin zum zweiten Anstieg der Strecke zu brettern war für mich die schönste Erfahrung die ich bisher im Sport gemacht habe. Eine wahnsinnige Ehre für mich.
Am Fuße des zweiten Anstieges hat sie dann auf Schweizer-deutsch zu mir gesagt: "So jetzt muss du mich verlassen..."
Ich war etwas irritiert, hab dann aber schnell gemerkt, dass ich meine Rhythmus habe und sie dort nicht mitgehen kann. Im zweiten Anstieg habe ich mich auf das Bollern meiner Scheibe verlassen, die dort eine Schlagzahl vorgibt, die man dann versucht zu halten. Meine Beine waren zu diesem Zeitpunkt noch super gut und ich hatte jede Menge Kraft diesen Anstieg komplett im Sitzen zu fahren.
Dabei habe ich weiterhin fleißig immer mehr männliche PRO`s eingesammelt.
Ab diesem Zeitpunkt geht es quasi nur noch bergab, mit einem kleineren Gegenanstieg.
Zu meiner Überraschung bin ich dort auf Anja Beranek aufgefahren.
Warum Überraschung??? Weil ich bis zu diesem Zeitpunkt dachte, Natascha Badmann sei die Leading Woman!!
Irgendwie hab ich mich richtig gefreut Anja zu sehen...haben wir doch auf Fuerte doch einige Kilometer zusammen gefahren und sie mir viel Schimmtechnik beigebracht.
Anja habe ich bei km 75-80 überholt und sie hat sich festgebissen.

2. WECHSEL:
Runter vom Rad und auf den ersten Schritten fühlen was die Beine sagen. Läuft gut JUNGE!
Wieder über die lange Asphaltstrecke, dieses mal tat es sehr weh an den Füßen. Zusammen mit Anja ins Wechselzelt. Sie hat mir hier aber mal schön gezeigt wie es schneller Wechsel so aussieht...

LAUFEN:
Das Laufen hat super begonnen, ich musste mich zu Anfang extrem bremsen um nicht zu viel vor dem Plan zu liegen...aber ich hatte ja Anja im Nacken und da musste ich erstmal weg!!!
Die erste Runde also etwas mehr als 10k lief genau wie ich mir das immer in den Trainingsläufen vorgestellt hatte. Lockere Schritte viel Kraft...
Leider ist das nur bis km 15 so geblieben und dann hat ein Kampf begonnen, der mir den Sieg in diesem Rennen gekostet hat. Ich musste nun 3km lang etwas Feuerwerk wegnehmen und ich glaube hier habe ich die 40 Sekunden auf den Führenden verloren. Was genau hier schief gelaufen ist, kann ich noch nicht abschließend sagen...Verdacht: ich habe zu wenig zu mir genommen auf der Laufstrecke bzw. zu spät angefangen.
Genau hier ist der Punkt der für mich nen kleine Schatten über das Rennen wirft. Jeder der Wettkampfsport macht, weiß das jedes Rennen nur so gut ist wie man es selbst empfindet unabhängig vom Ergebnis!! Und diese Passage ärgert mich richtig!!!!!

Trotzdem konnte ich den Zieleinlauf genießen...sehr sehr geiles Gefühl!!!
Ins Ziel gekommen vor Lothar Leder (dem ersten deutschen PRO unter 8h auf der Langdistanz) und vor einer Vielzahl anderer PRO`s, das macht mich stolz und zufrieden.

FAZIT:
Es war ein gutes Rennen, wenn auch keiner Perfektes!!! Ich habe noch Reserven und ich weiß jetzt wo ich noch zu arbeiten habe und ich weiß auch, dass jeder Schritt der jetzt kommt sehr viel kleiner und mit sehr viel mehr Arbeit verbunden ist.
Darauf freue ich mich wie ein bekloppter!!!!!!


QUALI für die WM in Vegas geschafft!!! JJJJJJJJJJJJJAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!


Zum Schluss noch nen kurze DANKE!!

An Alle die mir die Daumen gedrückt haben und mit Glückwünsche zukommen haben lassen.

An IRONTRIZONE die mir ein sehr gut eingestelltes Rad gegeben haben. Das ist besonders wichtig, da ich zu diesem Zeitpunkt nur gut 5-8h auf dem Zeitfahrrad verbracht habe, aber trotzdem oder gerade wegen einer guten Radanpassung keine Probleme hatte.

Und DANKE an
meine Familie + Sabine für die super Unterstützung!!!!!

Mittwoch, 2. Mai 2012

Citytriathlon Amberg

Saisoneinstieg geglückt!!!

Nach meinem zweiten Platz über 10.000m beim See(h)lauf vor gut zwei Wochen, war es nun am 01. Mai an der Zeit für den Triathloneinstieg in Deutschland!!!

Nach zwei vollen Trainingswochen mit je 30 Stunden wollte ich die Form nun endlich auch im Wettkampf testen.
Da der CTA vor der Tür stand, war das die perfekte Gelegenheit für mein Ligateam an den Start zu gehen.
Ich habe mich in Amberg für einen Start über die Sprintdistanz entschieden, da ich so keine Trainigszeit für den bevorstehenden Ironman 70.3 in St. Pölten verliere.

Durch das viele Training im Winter und bei nicht so tollem Wetter, war die Vorfreude auf Amberg riesig, zumal auch seit ein paar Tagen "Sören-Wetter" in der Region herrscht.

Schön mal wieder etwas Wettkampfnervosität zu erfahren als das Rad eingecheckt wurde. Da mein Wettkampfrad noch nicht in Deutschland angekommen ist, bin ich mit einem "normalen" Rennrad angetreten. Was aber mit Sicherheit auf der doch sehr kurzen Distanz kein Nachteil war.

Rennverlauf:
Alle Jungs vom CIS sind auf einer Bahn gestartet, direkt vor der Tribüne im Schwimmbad. :)
Das Schwimmen durfte leider mit Neo absolviert werden, was nicht ganz so nach meinem Geschmack war. Aber wenn alle mit Neo schwimmen konnte ich ja auch nicht andere...
Man merkte beim Schwimmen etwas den Dieselmotor...ich habe erstmal so 100m gebraucht bis alle lief, dann aber ging es sehr solide. Schnell den Rhythmus gefunden und nach 300m in die Führung der Gruppe gegangen.
Leider ist es nun schwierig den Überblick zu behalten und so kann ich nicht sagen, an welcher Position ich aus dem Wasser gekommen bin.
Nach einem schnellen Wechsel ging es aufs Velo. (leider mit Mega-Gang) ;)
Auf dem Rad konnte ich, wie gewohnt, schnell viel Boden nach vorne gut machen. Leider habe ich dann am Ende des ersten Anstieges eine Zeitstrafe bekommen.
Diese war meiner Meinung nach völlig unberechtigt, was genau soll ich denn machen, wenn im Anstieg noch die "superschnellen" von der olympischen Distanz rumkriechen. Dort wurde dann noch zu viert nebeneinander gefahren, da fällt es schon sehr sehr schwer die Windschattenbox frei zu machen!!!!!!!!! Also habe ich von da an nur noch mit Stimme überholt!
Fazit Velo: Gut gelaufen, Kraft ohne Ende!!
Der zweite Wechsel war dann nicht mehr ganz so schnell wieder erste...aber es war ja auch der erste Wechsel 2012 in die Laufschuhe ;)
Beim Lauf wurde ich noch auf dem ersten Km von meinem Teamkollegen Markus überholt, was aber nicht weiter tragisch ist, wenn nicht einer von uns, wer soll mich denn sonst überholen.
Das Laufen selbst lief richtig gut. Es war viel Kraft für den sauberen Laufstil da und überhaupt keine Schmerzen. (was in den vergangenen Monaten nie der Fall war)

Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, vor allem wenn man mal die Zeitstrafe aus der Ergebnisliste rausrechnet...

Der Weg Richtung St. Pölten stimmt!!! Jetzt kommen noch sieben Tage hartes Training auf mich zu und dann wird eine Woche rausgenommen, bevor ich dann so ab Mittwoch vor dem Wettkampf den Gashahn wieder aufdrehe...

Freue mich riesig auf Pölten!!! (wenn die 4h15 Marke fällt)